Gemeindehaus

Unterägeri

Gemeindehaus Unterägeri 

Das markante Gemeindehaus an der Seestrasse wurde 1911 nach Plänen des renommierten Zuger Architekturbüros Keiser & Bracher für die Bank in Zug errichtet. Es ersetzte ein früheres Gebäude aus dem Jahr 1858, dessen hölzerner Oberbau an die Zugerstrasse 38 versetzt wurde.

Seit 1937 befindet sich das Haus im Besitz der Gemeinde und wird seither als Gemeindehaus genutzt.

Der neubarocke Bau präsentiert sich mit einem charakteristischen Walmdach und einem leicht L-förmigen Grundriss, der sich elegant an die Ecksituation zwischen Seestrasse und Höfnerstrasse anpasst. Die zur Seestrasse ausgerichtete Hauptfassade ist symmetrisch gegliedert. Ein konkav zurückgesetzter Mittelteil mit Balkon auf einem vorspringenden Parterre sowie ein betonter Mansardgiebel verleihen dem Gebäude seine repräsentative Ausstrahlung.

Besonders auffällig ist die originelle Fassadengestaltung: sandfarbene Besenwurf-Felder kontrastieren mit hellen, glatten Ornamentflächen, die zwischen gelben Pilastern angeordnet sind. Das Erdgeschoss zeigt eine rustikale Putzstruktur mit korbbogigen Fenster- und Türöffnungen. Die originale, neubarocke Eingangstür wird von einer Kartusche mit der Jahreszahl 1911 bekrönt.

Im Inneren erschließt eine axial verlaufende Podesttreppe mit neubarockem Geländer das Gebäude. Die Korridore in Firstrichtung, Stuckdecken im neubarocken Profil sowie Parkettböden aus dem ehemaligen Haus Theresia zeugen von stilvoller Innenausstattung und liebevoller Materialwahl.

Zwischen 2023 und 2025 wurde das Gemeindehaus umfassend totalsaniert. Ziel war es, das denkmalgeschützte Gebäude an die technischen, energetischen und funktionalen Anforderungen der heutigen Zeit anzupassen, ohne seinen historischen Charakter zu beeinträchtigen. Das Gemeindehaus steht unter kantonalem Denkmalschutz und wurde bereits 1982 außen restauriert. Es gilt als prägendes Element des Dorfkerns – ein architektonisches Erbe, das den Übergang von Tradition zu Moderne eindrucksvoll verkörpert.