Pfarrkirche

Unterägeri

Pfarrkirche Unterägeri

Die Geschichte der Pfarreikirche in Unterägeri beginnt mit der Gründung der eigenständigen Pfarrei im Jahr 1714. Zuvor war das gesamte Ägerital eine gemeinsame Pfarrei mit Sitz in Oberägeri. Dort befanden sich die Pfarrkirche und die schulischen Einrichtungen, was in Unterägeri zunehmend Unzufriedenheit auslöste, da sich die Bevölkerung kirchlich und schulisch benachteiligt fühlte. Die neue Pfarrei Unterägeri erhielt 1721 ihre erste eigene Kirche mit dem Patrozinium „Maria Unbefleckte Empfängnis“. Wenige Jahre später, 1725, zog der erste Pfarrer, Dr. Fliegauf, ins neu errichtete Pfarrhaus ein und übernahm die Seelsorge.

Anfangs gehörte die Pfarrei zum Bistum Konstanz. Nach dessen Auflösung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Unterägeri ab 1828 Teil des neu gegründeten Bistums Basel mit Sitz in Solothurn. Die Pfarrei gehört seither zum Dekanat Zug. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet die Pfarrei im Zuge der Industrialisierung in Spannungen, die auch in der kirchlichen Entwicklung sichtbar wurden. Eine entscheidende Wende markierte das Jahr 1860: Unter dem liberalen Pfarrer Alois Staub, der 1855 nach einer umkämpften Wahl ins Amt kam, wurde die heutige Pfarrkirche „Heilige Familie“ gebaut. Der Bau wurde maßgeblich von Fabrikherren und einem reformierten Zürcher Architekten vorangetrieben. Die Dorfbewohner leisteten während der dreijährigen Bauzeit erhebliche Fronarbeit, auch ohne Entlohnung an Feiertagen. Die Kirche wurde am 14. Oktober 1860 eingeweiht und war damals die größte im Kanton Zug – allerdings auch mit einem erheblichen Schuldenberg verbunden.

Im Jahr 2012 führte der allgemeine Priestermangel zur Gründung des Pastoralraums Zug Berg, dem Unterägeri seither gemeinsam mit den Pfarreien Allenwinden, Menzingen, Neuheim und Oberägeri angehört.